Schweizer sind auf der Suche nach erschwinglichen, grossen Wohnungen – die gibt es kaum. Es besteht die Gefahr eines steigenden Überangebots bei den grossen, teuren Wohnungen.
Über ein Viertel der Schweizer Mieter will innert der nächsten zwölf Monate umziehen. Hauptgrund ist dabei der Bedarf nach einer grösseren Wohnung. Wie der Comparis-Report zur Wohnzufriedenheit allerdings zeigt, gibt es eine grosse Schere zwischen den angebotenen Preisen und der Zahlungsbereitschaft bei Wohnungen mit vier und mehr Zimmern. Darum würden grosse, günstige Wohnungen verzweifelt gesucht.
Für die Analyse hat Comparis rund 300'000 Wohnungsinserate und 1,9 Millionen Suchanfragen von Juli 2018 bis Juli 2019 ausgewertet. Das Ergebnis: Die bei den Suchintervallen angegebenen Preisspannen decken sich besonders bei 5- und 5,5-Zimmer-Wohnungen nicht mit den durchschnittlichen Preisen der Inserate.
Familien brauchen mehr Platz
«Die Wohnkosten sind gerade bei Familien relativ zum gesamten Haushaltseinkommen ein hoher wiederkehrender Kostenblock», sagt Comparis-Immobilienexperte Frédéric Papp. Es sei davon auszugehen, dass gerade die Familienhaushalte zu den vielen Suchanfragen nach grossen Wohnungen beisteuern. Papp sieht darum die Gefahr eines steigenden Überangebots bei den grossen, teuren Wohnungen.
Weniger preissensitiv sind Mieter bei kleineren 1- bis 1,5-Zimmer-Wohnungen. «Eine mögliche Ursache könnte sein, dass die Suchenden beispielsweise berufs- oder ausbildungsbedingt möglichst schnell eine solche Wohnung mieten müssen», so Papp. Laut der Umfrage zählen denn auch berufliche Gründe zu den fünf wichtigsten Umzugsgründen. Die Gefahr von massiven Leerständen sei bei Kleinstwohnungen darum eher niedrig.
Die Analyse der verschiedenen Altersgruppen zeigt, dass besonders 18- bis 29-Jährige besonders umzugswillig sind. Fast 37 Prozent wollen umziehen. Am kleinsten ist die Umzugswilligkeit bei 60- bis 74-Jährigen.